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Reisebericht von Teilnehmer Urs
Nachdem Christine, Heiner und ich im vergangenen Jahr den Jakobsweg von Rorschach nach Genf zurückgelegt hatten, kam in uns der Wunsch auf, in diesem Jahr unsere Reise auf dem erwähnten Pilgerweg von Genf bis Le Puy en Velay fortzusetzen. Nach guter Vorarbeit und den Zusagen von Paul und Priska das Servicefahrzeug zu lenken, lag unserem Vorhaben nichts mehr im Weg.
Mittwoch, 1.Juni 2011 -
Bei stark bewölktem Himmel und eher kühlen Temperaturen starteten wir von Goldach / Widnau / Buchs in Richtung Genf. Unser Auto war voll belanden mit den Bikes und dem Gepäck. Die Ortschaft Ferney/F, etwas ausserhalb von Genf, war unsere erste Station. Hier übernachteten wir im Hotel Park & Suites Elégance.
Donnerstag, 2. Juni 2011 -
Nun ging's richtig los. So gegen 10 Uhr verliessen wir Ferney und fuhren bei eher kühlen Temperaturen in die Stadt Genf zur Kathedrale Saint Pierre. Nach 10 Km Fahrt standen wir vor der besagten Kathedrale. Nachdem wir unseren ersten Stempel auf dem Pilgerpass bekommen hatten, pedalten wir in zügigem Tempo in Richtung französische Grenze. Kurz vor dem Grenzübergang gab es einen weitern Stempel in unserem Pilgerpass.
Die Fahrt führte uns durch eine abwechs-
Hinweis:
In Beaumont lohnt die Dorfkirche Saint-
Freitag, 3. Juni 2011 -
Heute legten wir die Strecke von Frangy bis Belley zurück. Diese betrug 57 Km. Ebenso hatten wir ca. 500 Höhenmeter zu überwinden. Die ersten 10 Km waren sehr hart. Es galt kleine, teils steile Aufstiege zu überwinden. Dann gab's eine lange Abfahrt bis Seyssel. Von hier ging's auf einen wunderschönen Radweg. Dieser führt der Rhone entlang bis nach Lyon, das sind weit über 100 Km. Wir verliessen den Radweg bei Belley und übernachteten dort im Hotel Sweet Home.
Hinweis:
Kurz nach dem Start erreichen wir Desingy. Dort lohnt sich die Besichtigung der Église Saint-
Nein, das darf doch nicht wahr sein. Schon wieder musste der Schreibende kurz vor dem Start am Vorderrad einen ‚Platten' reparieren. Zudem galt es einen neuen Schlauch zu besorgen. Aber dann konnte die Reise über 46 Km von Belley nach Romagnieu in Angriff genommen werden. An diesem Tag sollten wir 780 Höhenmeter überwinden. Zuerst ging's abwärts zum Radweg der Rhone. Nach einigen Kilometern verliessen wir diesen und gelangten nach 12 Km Fahrt ins Dörfchen Yenne.
Zusammen mit der Besatzung des Begleitauto wurde bei einem Kaffeehalt die weitere Reiseroute besprochen. Nach Verlassen dieser Ortschaft hiess es für die nächsten 12 Km nur noch bergauf fahren. Bis auf die letzten 3 Km konnte die Steigung als angenehm beschrieben werden. Unseren höchsten Punkt erreichten wir am Col du Mont Tournier ca. 850 m.ü.M. Dann ging's nur noch bergab oder geradeaus weiter bis zu unserem heutigen Tagesziel, einer wunderbaren Herberge namens ‚Auberge de Charme les Forges de la Massotte' auf dem Lande in Romagnieu.
Hinweis:
In Yenne ist vor allem die Église Notre Dame de l´Assomption (12.Jh) besuchenswert. Dann folgt ein längerer Aufstieg, auf dessen Abfahrt wir in Grésin kurz anhalten sollten. Dort nämlich erinnern uns drei Jakobsmuscheln an der hübschen «Chapelle de Pignieux», dass wir uns ja auf einem Pilgerweg befinden, und bald danach erreichen wir im Tal Saint-
Sonntag, 5. Juni 2011 -
Die heutige Strecke über 70 Km und 800 Höhenmeter führte uns von Romagnieu bis Viriville. Gleich nachdem wir den Ort Romagnieu verlassen hatten, gab's einige sehr steile Aufstiege. Es war kalt und windig. Nach ca. 20 Km Fahrt kam Regen dazu. Zuerst war es nur leichter Nieselregen, dann regnete es so fest, dass wir bei einem Buswartehäuschen Schutz vor dem Nass suchten.
Nachdem der Regen aufgehört hatte, trafen wir nach kurzer Fahrt auf unseren Servicewagen, wo wir unsere Regenbekleidung behändigten. Ab Mittag besserte sich das Wetter und am späten Nachmittag wärmten uns gar die Sonnenstrahlen etwas auf. Kurz vor dem Mittagshalt in ‚Grand les Lemps' ging bei meinem Vorderrad erneut die Luft aus, d.h., wieder ein Plattfuss. Schliesslich erreichten wir gegen 16 Uhr unser Etappenziel, das ‚Hotel de Chambaran' in Viriville. Hier verbrachten wir die nächsten 2 Nächte.
Hinweis:
In Valencogne ist ein Besuch der Église Saint-
Montag, 6. Juni 2011 -
Heute war Ruhetag. Wir machten mit dem Auto einen gemeinsamen Ausflug in die nähere Umgebung und besuchten eine alte Klosteranlage namens ‚Abb. De la Trappe de Chambarand', ca, 25 Km von Viriville entfernt. Auf dem Weg dahin machten wir in Roybon, an einem kleinen See, einen Halt und vergnügten uns bei einem Picknick.
Zurück in Viriville suchten wir erneut eine kleine alte Bar beim Dorfplatz auf, die bereits am Vortag unsere Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. Die Wirtin, wir gaben ihr einfach den liebevollen Namen ‚Marie', war wirklich ein ‚Dorforiginal'. Hier schien die Welt noch in Ordnung und die Zeit still gestanden zu sein. Preise wie in den 50ziger Jahren. Auch das Aussehen und das Inventar der Bar liess uns in diese Zeit zurück versetzen. Endlich konnte auch der Grund für die erlittenen ‚Plattfüsse' gefunden werden. Eine kleine Glasscherbe, die nach sehr genauer Kontrolle des Pneus in einem kaum sichtbaren Schnitt gefunden werden konnte, war die Ursache gewesen.
Dienstag, 7. Juni 2011 -
Nach 55 Km und ca. 580 Höhenmeter er-
Hinweis:
Topfeben fahren wir westwärts, um dann hinauf nach Pommier-
Bereits in der Nacht ging ein heftiger Regen nieder. Dieser hörte auch bis zur vorgesehener Abfahrt um 10 Uhr nicht auf. So musste eine Entscheidung getroffen werden, die wir eigentlich nicht wollten. Es wurde beschlossen, die heutige Etappe nach Dunière mit dem Auto zurückzulegen. Nach ca. 65 Km Autofahrt wurde dieser Ort erreicht. Hier bezogen wir in einem kleinen, wunderschönen Hotel unsere Zimmer. Am späten Nachmittag wurde es wärmer, so dass wir vor dem Nachtessen einen ausgiebigen Spaziergang unternehmen konnten.
Donnerstag, 9. Juni 2011 -
Heute war die letzte Etappe angesagt. Sie führte über 68 Km und 1030 Höhenmeter an unseren Zielort Le Puy. Vor unserer Abfahrt bat uns eine Kamerafrau einer ortsansässigen Fernsehstation, die einen Werbefilm für die örtliche Touristenregion drehte, um Mithilfe. Sie filmte uns bei einer gestellten Ankunft und Wegfahrt vom Hotel. So wurden wir ungewollt zu Fernsehstars. Mehr dazu gibt's ab 11. August zu sehen.
Video ...>>> (1'28" bis 1'38")
Gleich nach Wegfahrt erfolgte das heutige steilste Stück. Dieses war nur wenige Kilometer lang, dann fuhren wir immer leicht ansteigend hinauf auf den Pass ‚Raffy', 1265 m.ü.M. Diese Fahrt auf den Pass war sehr angenehm, denn die Temperaturen waren alles andere als wohlig. Auf dem Pass betrug diese lediglich 9 Grad. Zudem blies ein kalter Wind. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass wir an Ohren und Händen froren. Ab jetzt ging's fast nur noch talwärts und bald erreichten wir die Stadt Le Puy en Velay. Bei der Kathedrale Notre Dame , unserem Ziel, gratulierten wir uns gegenseitig zum Erfolg, hatten wir doch bis hierher ca. 351 Km und ca. 4500 Höhenmeter bewältigt. 135 Stufen führten hinauf in das Gotteshaus. Wir haben diese erklommen und in einem Nebenraum unseren letzten Stempel im Pilgerpass erhalten.
Freitag, 10. Juni 2011 -
Der heutige Tag diente zur Erholung, zur Stadtbesichtigung und zum Einkaufen allfälliger Geschenke. Die Frühaufsteher Christine und Heiner besuchten die Pilgermesse in der Kathedrale. Am Abend wurde ein feines Mahl eingenommen und im Gespräch über die vergangenen Tage diskutiert.
Hinweis:
Der Besuch der Pilgermesse in der Kathedrale ist für jeden Pilger fast ein Muss. Der wunderbare Panoramablick auf die Stadt ist die Belohnung für die kurze Anstrengung zu Fuss zur Statue de Notre Dame de France. Um die Altstadt besser zu besichtigen nimmt man am besten den "Petite Train".
Samstag, 11. Juni 2011 -
Nach dem Morgenessen erfolgte um 8.45 Uhr die Heimfahrt. Von Unfällen und Staus verschont, kamen die letzten Teilnehmer dieser Reise um ca. 18.15 Uhr zu Hause an.
Schlusswort
An dieser Stelle gilt es einen Dank auszusprechen. Zuerst an Christine und Heiner, die diese Reise minutiös geplant und die Hotelreservationen vorgenommen hatten. An Paul und Priska, die das Servicefahrzeug pflichtbewusst lenkten und immer zur Stelle waren, wenn ihre Anwesenheit gewünscht bzw. erforderlich war. Wir, Christine, Heiner und ich, sind uns bewusst, dass wir unser Vorhaben ohne das Begleitauto so nicht hätten durchführen können. Heiner möchten wir außerdem als Tourenführer speziell erwähnen. Was er auf der ganzen Reise in dieser Funktion geleistet hatte, war einfach ‚Spitze'.